Unser Training & Trainingsmethoden

Übersicht verschiedener Trainingskonzepte


Wie auch in der Kindererziehung gibt es auch in der Hundeerziehung verschiedene Herangehensweisen oder Konzepte mit denen Hundeerziehung gestaltet & aufgebaut werden kann.

Einige Konzepte können auch bei uns auf dem Hundeplatz kennengelernt werden.

 

Es ist wichtig zu betonen, dass nicht alle Methoden für jeden Hund oder jeden Hundehalter geeignet sind. Die Wahl der richtigen Methode sollte immer auf positive, gewaltfreie und respektvolle Weise erfolgen, die auf den individuellen Bedürfnissen und Persönlichkeiten von Hund und Halter basiert. Generell sollte jeder Hundehalter für sich und seinen Hund entscheiden, welches Konzepte für sinnvoll erachtet wird und welches sich einfach gut & natürlich anfühlen. Selbstverständlich können auch verschiedenen Trainingsmethoden kombiniert werden.

 

Hier nun eine kurze Vorstellung derer Trainingskonzepte, welche ich in meiner bisherigen Hundelaufbahn kennengelernt habe:

Das Blauerhund-Konzept

Nach dieser Methode arbeite ich mit Hope überwiegend. Das "BlauerHund Konzept" ist ein Ansatz, der von den Hundetrainern Madeleine Franck und Rolf C. Franck entwickelt wurde. Dieses Konzept zielt darauf ab, eine stressfreie und gewaltfreie Erziehung und Interaktion mit Hunden zu fördern, indem es auf wissenschaftlicher Grundlage und ethischen Prinzipien beruht.

 

Der Name "BlauerHund" stammt von einer hypothetischen Situation, in der man sich vorstellt, Hunde würden blau sein, um deutlich zu machen, dass Hunde und Menschen verschiedene Arten sind, die unterschiedliche Bedürfnisse und Kommunikationsweisen haben. Das Konzept betont das Verständnis der natürlichen Verhaltensweisen und Bedürfnisse von Hunden sowie die Berücksichtigung ihrer individuellen Persönlichkeiten.

 

Ein zentraler Bestandteil des BlauerHund Konzepts ist die Betonung positiver Verstärkung, die darauf abzielt, erwünschtes Verhalten zu belohnen, anstatt unerwünschtes Verhalten zu bestrafen. Es legt großen Wert auf Kommunikation, Geduld, Empathie und auf den Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zwischen Mensch und Hund. Das Konzept beinhaltet auch die Berücksichtigung von Stressfaktoren und die Förderung einer stressfreien Umgebung für den Hund.

 

Insgesamt geht es beim BlauerHund Konzept darum, Hunde auf eine respektvolle und wertschätzende Weise zu behandeln und ihnen ein glückliches und erfülltes Leben zu ermöglichen, indem man ihre natürlichen Bedürfnisse respektiert und sie durch positive Verstärkung ermutigt, sich zu entwickeln.

Warum ich mich für dieses Konzept entschieden habe?

Hope und ich trainieren mittlerweile nach dem "BlauerHund Konzept", da mir persönlich die positive Herangehensweise an alles so gut gefällt. Der Hund kann nichts falsch machen, wenn er etwas nicht wie von mir gewünscht ausführt, dann habe ich es falsch erklärt und wir versuchen es gleich nochmal. Der Hund wird ausschließlich positiv bestärkt und das bringt so viel Spaß und Freude mit sich. Hope ist zudem ein Hund mit einem stark ausgeprägten "Will to please" und dieses Konzepte unterstützt sie dabei, pushed & motiviert sie. Für Sie war diese Lernmethode genau das Richtige, es hebt hervor was sie alles richtig macht, bestärkt sie im Lernprozess und motiviert sie noch mehr richtig machen zu wollen und von selbst Lösungsansätze zu zeigen, somit auch optimal für unseren Hundesport Rally Obedience.

Das HTS Konzept

Das HundeTeamSchule Konzept nach Anita Balser, beruht auf der Kommunikation & dem Verhalten von Hunden im Rudel. Der Mensch denkt sich quasi in die Mutterhündin hinein und korrigiert nach ihrem Vorbild.

 

Anita Balser ist eine erfahrene Hundetrainerin und Verhaltensberaterin, die ihr Wissen und ihre Expertise in diesem Konzept gebündelt hat. Das Konzept basiert auf einem ganzheitlichen Ansatz, der die Beziehung zwischen Mensch und Hund in den Mittelpunkt stellt.

 

Einige Kernpunkte des "HundeTeamSchule" Konzepts:

  • Bindung und Kommunikation: Anita Balser legt großen Wert auf eine klare und effektive Kommunikation zwischen Mensch & Hund. Denn diese ist entscheidend, um Vertrauen aufzubauen und Missverständnisse zu vermeiden.
  • Positive Verstärkung & Bestrafung: Das Konzept basiert auf positiver Verstärkung, was bedeutet, dass gewünschtes Verhalten belohnt wird. Dies schafft eine positive Lernumgebung für den Hund, in der er motiviert ist, neue Dinge zu lernen. Unerwünschtes Verhalten wird "bestraft", durch Hörzeichen oder eine Berührung/Stups. Wichtig hierbei ist, sich der Situation immer angemessen zu verhalten (wie würde die Mutterhündin reagieren) & nie unfair dem Hund gegenüber zu werden.
  • Individuelle Anpassung: Jeder Hund ist einzigartig, und das "HundeTeamSchule" Konzept berücksichtigt die individuellen Bedürfnisse und Persönlichkeiten der Hunde. Das Training wird an den Charakter und die Fähigkeiten des jeweiligen Hundes angepasst.
  • Alltagstauglichkeit: Ein zentrales Ziel des Konzepts ist es, die erlernten Fähigkeiten in den Alltag zu integrieren. Die Hunde sollen nicht nur im Trainingskontext gehorsam sein, sondern auch im täglichen Leben gut funktionieren.

Das "HundeTeamSchule" Konzept ist bekannt für seine effektiven Methoden und hat vielen Hundehaltern geholfen ein harmonisches Zusammenleben zu erreichen. Es betont die Bedeutung einer respektvollen Beziehung zwischen Mensch und Hund.

Die Dominanztheorie (Die Alpha-Rolle)

Eine total veraltete Methode, welche sich leider noch in vielen Köpfen hält. 

 

Die Dominanztheorie, auch als "Alpha-Rolle" bekannt, basiert auf der Annahme, dass Hunde von Natur aus in einem sozialen Hierarchiesystem leben, in dem es einen Alphawolf (dominantes Individuum) gibt, der die Rangordnung kontrolliert. Diese Theorie wurde in den 1970er Jahren von Rudolf Schenkel, einem Schweizer Zoologen, entwickelt und später von einigen Hundetrainern übernommen.

 

Die Grundidee der Dominanztheorie besteht darin, dass der Mensch im Umgang mit seinem Hund die dominante Position einnehmen muss, um als "Rudelführer" akzeptiert zu werden. Diese Methode legt nahe, dass der Hundehalter ständige Kontrolle über den Hund ausüben sollte, um unerwünschtes Verhalten zu unterdrücken und Gehorsam zu erzwingen. Ein zentrales Element dieser Methode ist die sogenannte "Unterwerfung". 

 

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Dominanztheorie absolut veraltet ist und bereits widerlegt wurde. Diese Methode ist unangemessen und unfair. Zwang, Gewalt oder Angst, wie sie bei der Alpha-Rolle auftreten kann, sollte in der heutigen Hundeerziehung niemals Verwendung finden, denn dies kann bereits beim ersten Mal Vertrauensprobleme und sogar aggressive Reaktionen beim Hund hervorrufen.

 

Moderne, positive Trainingsmethoden, die auf Belohnung, Verstärkung von gewünschtem Verhalten und Kommunikation basieren, sind deutlich effektiver, ethischer und respektvoller.